Redakteur von ARAB FORUM
Liebe Leserin, lieber Leser,
Das Sultanat Oman ist eines der interessantesten arabischen
Länder. Das kann man ruhigen Gewissens sagen, ohne sich
dem Vorwurf der schmeichehaften Übertreibung ausgesetzt zu
sehen. Das Land mit der Hauptstadt Maskat ist ein Mitglied des
Golfkooperationsrates, verfolgt aber eine betont unabhängige
Politik, die oft in eine Vermittlerrolle mündet, etwa zwischen dem
Westen und dem Iran auf internationaler Ebene oder zwischen den
Kriegsparteien im Jmen auf regionaler Ebene. Das Sultanat mit
seiner knapp über 300.000 km² und fast 4,5 Mio. Einwohnern liegt
darüber hinaus nicht nur geografisch zwischen den Golfstaaten
und dem Jemen.
Oman bildet auch kulturell eine Synthese zwischen Wüsten-,
Küsten- und Gebirgselementen und spiegelt dadurch die Vielfalt der
Lebensformen auf der Arabischen Halbinsel wieder. Wirtschaftlich
ist Oman eines der reichesten Länder der Region, mit einem feinen
Unterschied: Das Geheimnis des Reichtums liegt hier nicht im
Erdöl. Oman ist ein Reiseziel, das man in fast jedem deutschen
Reisebüro buchen kann. Der Tourismus boomt in Oman, das als
sicheres und exklusives Land für seine Besucher gilt. Außerdem
setzt die Regierung in Maskat bei ihrer Planung auf die einzigartige
geografische Lage des Landes südöstlich der Arabischen Halbinsel
als zukünftige Drehscheibe für Logistik und Transport.
Diese Ausgabe von ARAB FORUM beschäftigt sich in ihrem
deutschsprachigen Teil nicht nur mit dem Schwerpunkt Oman. Sie
unternimmt eine weite Reise zwischen dem Atlantik und dem Golf
mit wirtschaftlichen Stationen, etwa in Algerien, kulturellen, etwa
in Marokko und touristischen, etwa im Sudan. Die „Arabische Welt“
bleibt interessant und der deutsche Blick darauf noch interessanter
trotz Kriegen, Unruhen und Katastrophen. Mit ein wenig Weitblick
sollte zumindest Europa klar sein: Die Beziehungen zwischen der
Nord- und der Südküste des Mittelmeers sind kein Luxus, sondern
ein geografisches und kulturelles Schicksal.
Im arabischsprachigen Teil ist die Reise nicht minder interessant.
Die ITB bildet in ihrem 50. Geburtstag einen Schwerpunkt dieser
Ausgabe, sowohl was Geschichte und Gegenwart, als auch die
arabischen Teilnehmern der größten Tourismusausstellung der
Welt angeht. Auch die deutsche Wirtschaft ist in diesem Heft stark
vertreten, sei es unter anderen speziellen Gesichtspunkten wie die
Kosten, die sich daraus ergeben, wenn ein Land wie Deutschland
„zwei Hauptstädte“ hat. Anders gesagt, wenn die Regierung
zwischen Bonn und Berlin verteilt arbeitet und zudem „pendelt“.
Die Frage von Flüchtlingen und Integration begleitet - wie könnte
es anders sein - auch diese Ausgabe mit einem Artikel über
„Tipps und Tricks“ in Sachen Integration. Ein wichtiger Artikel im
Bereich Kultur bildet die Laudatio für den syrischen Dichter Adonis
anläßlich seiner Auszeichnung mit dem „Remarque-Friedenspreis
der Stadt Osnabrück“. Abschließend kann der arabischer Leser am
Beispiel des „Berlin Capital Club“ erfahren, wie die Clubkultur in
der deutschen Hauptstadt floriert.
Aktham Suliman
Redaktion
Deutsch/Englisch/Arabisch
Ausgabe 01/2016
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