Oman für „Fortgeschrittene“: Die über 3.000 km lange Rundreise führt von Muscat durch Wahiba Sands, entlang der Küste des Indischen Ozeans über Duqm, Shuwaymiyyah und Salalah bis an die Grenze zum Jemen und durch die Wüste in der Mitte des Landes wieder zurück zur Hauptstadt des Sultanats.
Ausgabe 1 / 2016
Text und Fotos: Barbara Schumacher
Immer auf der Suche nach spektakulären
Landschaften, alten Dörfern in Lehm-
Architektur, Forts und archäologischen
Stätten gelingen Begegnungen mit den
Einheimischen auf traditionellen Märkten
und Veranstaltungen. Der 4WD Toyota
Landcruiser durchquert Wüstensand und
Wasser führende Wadis, begleitet ein
Kamelrennen, wagt sich in bizarre Canyons
und meistert die Serpentinenstraße bis
zur Grenze zum Jemen. Dank Driver-Guide
Yaqoob gehen alle Abenteuer gut aus.
Bahla: Fort und Töpfereien
In der Regenzeit ist diese Strecke unpassierbar,
selbst während der trockenen Jahreszeit
führt das Wadi Al Khaout noch
Wasser und man sollte die richtigen
Stellen zur Durchfahrt kennen. Es ist das
größte und breiteste Wadi in Oman, das
Wasser kommt von kleineren Wadis aus
verschiedenen Richtungen. Daher sind die
Begrenzungen des Wadis hoch, an einigen
Stellen stehen kleine Häuser gefährlich
nah am Rand. Das Wadi führt fast bis nach
Bahla. Die Stadt ist bekannt durch ihre
traditionellen Töpfereien, die teilweise erhaltene
historische Stadtmauer mit Wachtürmen,
die Altstadt zu Füßen des Forts,
das nach jahrzehntelangen, verschiedenen
Renovierungsphasen, zuletzt veranlasst
durch das Kultur- Ministerium, nun wieder
für Besucher geöffnet ist.
Bahla Fort gehört zu den berühmtesten
monumentalen Architekturdenkmälern
Omans und ist seit 1987 UNESCO Weltkulturerbe.
Schon in vorislamischer Zeit
wurde mit dem Bau des Forts und seiner
5 Wachtürme begonnen. Umrundet man
das Fort entlang der Außenmauern, muss
man 350 m zurücklegen. Im Innern gibt
es zwei Bereiche: die fünf Stockwerke
hohe Zitadelle mit drei Türmen ist der
älteste Teil des Forts, darüber hinaus
gibt es im neueren Teil drei Gebäude –
Bait Al-Jabal, Bait Al-Hadith und Bait Al-
Qaed. Im Gegensatz zu anderen Forts in
Oman, z. B. Jabrin Fort, gibt es im Bahla
Fort keinerlei Einrichtungsgegenstände –
alle Räume des Forts sind leer. Trotzdem
beeindruckt es durch seine Architektur
und die Innendekoration der Räume mit
hohen Nischen, in denen früher erlesenes
Kunsthandwerk, vor allem Gefäße der
berühmten Töpfereikunst von Bahla, untergebracht
waren. Im neueren Teil des Forts
sind in den drei großen Häusern gute Beispiele
reicher Innendekoration und sogar
bemalte Decken zu sehen. Vom Fort genießt
man die Aussicht auf die zu seinen
Füßen gelegene Altstadt mit verfallenden
Lehmhäusern. Einen spektakulären Blick
auf Fort, Teile der historischen Stadtmauer
und Altstadt hat man von einem dem Fort
gegenüberliegenden Hügel. Man sollte
Bahla nicht verlassen, ohne einer der zahlreichen
traditionellen Töpfereien von Bahla,
die seit Jahrzehnten in Familienbesitz sind,
einen Besuch abzustatten. Den gesamten
Prozess vom Lehmklumpen bis zum fertig
gebrannten Gefäß erklärt gern Abdulla bin
Hamadan Al Adawi in seiner traditionellen
Werkstatt.
Lesen Sie den kompletten Artikel in ARAB FORUM 4 / 2015