Ausgabe 1 / 2015
Text und Fotos: Barbara Schumacher
Mauretanien gehört zu den ärmsten Länder
der Welt, spielt jedoch eine wichtige Rolle,
wenn es um Stabilität in der Sahel Zone geht.
Nur etwa 3,4 Mio. Menschen leben auf einer
Fläche, die etwa dreimal so groß ist wie die
von Deutschland. Die frühere Kolonialmacht
Frankreich entließ das Land am 28.11.1960 in
die Unabhängigkeit. Spektakuläre Bauten
oder eine besondere Stadtplanung aus der
Kolonialzeit, wie die Franzosen diese z. B. in
manchen nordafrikanischen Ländern hinterlassen haben, sucht man vergebens. Allerdings ist das Schulsystem französisch. In der
Hauptstadt Nouakchott gibt es eine Universität. Die offizielle Landessprache ist Arabisch; Nationalsprachen sind Arabisch, Pular,
Soninké und Wollof. Französisch ist weitgehend Arbeitssprache. In der Präsidialrepublik
ist Mohamed Ould Abdel Aziz seit dem 5.
August 2009 Staatsoberhaupt, er wurde
am 21.06.2014 wiedergewählt. Yaha Ould
Hademine fungiert seit 20. August 2014 als
Ministerpräsident.
Diversifizierung der Wirtschaft
notwendig
Zwischen 2006 und 2012 wuchs das Bruttoinlandsprodukt
Mauretaniens durchschnittlich um jährlich 4,1%.
Allerdings zeigt der
Weltentwicklungsbericht des Entwicklungs
programms der Vereinten Nationen (Human
Development Index), bei dem Mauretanien
2012 an 155. Stelle von 187 Ländern lag, dass
das Wirtschaftswachstum weite Teile der
Bevölkerung nicht erreicht hat. Grundlegende Probleme wie hohe Jugendarbeitslosig-
keit, fehlende Effizienz der öffentlichen Verwaltung, mangelnde Diversifizierung der
Wirtschaft sowie Defizite in der Basisversorgung und staatlichen Infrastruktur auf
dem Land bestehen weiterhin. Internationale
Organisationen drängen auf weitere Reformen sowie auf eine Diversifizierung der
Wirtschaft. - Neben dem Export von Energie
erzielt Mauretanien seine Haupteinnahmen
aus dem Export von Eisenerz und Fisch.
Mit zahlreichen Staaten (u. a. der EU) hat
Mauretanien Fischereiabkommen abgesch-
lossen. Es gibt umfangreiche Phosphat-
vorkommen, die aber zum größten Teil noch
nicht erschlossen sind. Über 80 Prozent des
Landes besteht aus Wüste, bewässerbare
Ackerflächen werden unzureichend genutzt.
Mauretanien ist zu 70 Prozent von der Ein-
fuhr von Nahrungsmitteln abhängig. Kaum
vorhanden ist verarbeitendes Gewerbe.
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