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S.E. Khalid Musa Dafalla


Ismaïl Omar Guelleh, President of Dschibuti


S.E. Omar Zniber, Botschafter des Königreichs Marokko


S. E. Dr. Mazen Tal, Botschafter des haschemitischen Königreichs Jordanien



Interview: Sudan

„Der Sudan bleibt wirtschaftlich vielversprechend und politisch ein zentrales Land“


Es ist bis dato das einzige arabische Land, das einen Teilungsprozess durchmachen musste. Im Jahre 2010 entstanden aus dem alten Sudan die „Republik Süd -Sudan“, im Süden und die „Republik Sudan“, im Norden. Die Sudanesen blicken trotz allem optimistisch in die Zukunft, wie S.E. Khalid Musa Dafalla, Gesandter der „Republik Sudan“ in Berlin, im Gespräch mit ARAB FORUM betont.

Ausgabe 2 / 2014
Interview: Aktham Suliman
Foto: Paul Kruth

S. E. Omar Guelleh
 

ARAB FORUM: Der Sudan wurde früher als der Nahrungstank der arabischen Welt bezeichnet. Welche wirtschaftliche Stelle bezieht er heute?

Dafalla: Sudan ist voller Möglichkeiten mit seinen großen und vielfältigen Naturressourcen. Er ist theoretisch in der Lage, der Brotkorb für die arabische Welt, Afrika und die Welt, zu werden. Sudan rangiert flächenmäßig auf dem elften Platz nach Ländern wie Kanada und Australien und hat fruchtbaren Boden und Wasserressourcen. In der Vergangenheit gab es einige ehrgeizige arabische Projekte für den Sudan, die aber aufgrund der Schwankungen in der arabischen Politik leider nicht ernsthaft verfolgt wurden. Heute gibt es eine Erneuerung der Verpflichtungen, und der vorletzte Arabische Gipfel thematisierte die Frage der Nahrungssicherheit in der Arabischen Welt. Der Sudan seinerseits präsentierte einen ehrgeizigen Plan und beschloss neue Richtlinien, um ausländische Investitionen im Land zu erleichtern. Arabische Länder wie Saudi Arabien, Katar und Kuwait fingen an, in die landwirtschaftlichen Gebieten im Sudan zu investieren, etwa in der Produktion von Weizen, Obst und Gemüse, aber vor allem in den nördlichen Regionen an der Grenze zu Ägypten. Es gibt ermutigende Anzeichen für Anfangserfolge in dieser Richtung. Der politische Wille ist Heute vorhanden und wir wünschen uns, dass die momentane Entschlossenheit weiter besteht. Sudan führte in der letzten Zeit ausländisches Know-how ein, in seinem Bestreben bis 2019 einen Fünf-Jahres-Plan umzusetzen, damit im Erfolgsfall 60 % des Nahrungsmittelbedarfs der arabischen Welt gesichert werden kann. Die Regierung in Khartum beseitigt derzeit die bürokratischen Hindernisse und bietet Erleichterungen im Bereich der Steuern und Visa-Bestimmungen für ausländische Investoren. Sudan öffnete sich nach den westlichen Wirtschaftssanktionen der vergangenen Jahre neuen Wirtschaftspartnern in Ost-Asien, wie China, Pakistan und Indien. Wir haben ein bilaterales Abkommen mit China im Bereich der Öl- und petrochemischen Industrie. Sudan bleibt aber vor allem ein Agrarland, das die Erdöleinnahmen dafür verwenden möchte, die Produktion im landwirtschaftlichen Bereich zu revolutionieren. Unsere Partnerschaft mit China ist stark und beinhaltet Darlehen von mehr als drei Milliarden US-Dollar. Diese Partnerschaft wird, neben der Konzentration auf die Landwirtschaft und die arabische Nahrungssicherheit, Sudan ermöglichen seine frühere Stellung wieder einzunehmen.

ARAB FORUM: Wie bewerten Sie die Wirtschaftsbeziehungen zu Deutschland, in Gegenwart einer Politik des Boykotts gegenüber dem Sudan u. a. im Bereich der Banken und des Luftverkehrs?

Dafalla: Die Zusammenarbeit mit Deutsch- land hat eine lange Tradition, deswegen scheuen wir keine Anstrengungen in dieser Hinsicht. Aber ab 1985 wurde die sudanesisch-deutsche Wirtschaftspartnerschaft eingefroren. Die deutsche Entwicklungshilfe für den Sudan wurde dann im Jahre 1992 eingestellt. Lassen Sie mich trotzdem sagen, dass die deutsche Seite in den letzten drei Jahren die Bedeutung des Sudan wieder allmählich zu spüren bekam. So öffnete die GTZ, Gesellschaft für technische Zusammenarbeit, letztes Jahr ihren Sitz in Sudan wieder. Auf der politischen Ebene besteht der Wunsch zur Öffnung, aber wir wissen um die Schwierigkeiten, mit denen ein wichtiges europäisches Land wie Deutschland konfrontiert ist. Sudan- Hilfe wurde wegen seiner Weigerung das Abkommen von Tokono zu unterschreiben, eingefroren. Das sudanesische Parlament hat Vorbehalte gegen dieses Abkommen, weil es als Eingriff in die kulturellen Besonderheiten des Landes betrachtet wird. Doch das alles hindert mich nicht daran, unsere Wertschätzung für die Haltung Deutschlands in unserer Region und darüber hinaus zu erwähnen. Die deutsche Haltung beruht auf einer positiven Neutralität zwischen Nord und Süd und unterstützt weiterhin die afrikanische Union. Das lässt viele Menschen die Rolle der Deutschen positiv bewerten. Der Sudan hat vor ein paar Monaten eine Delegation von 22 deutschen Unternehmen empfangen, diese ist die dritte in sechs Jahren. Derzeit gibt es etwa 70 deutsche Unternehmen, die in Sudan aktiv sind, insbesondere im Bereich der Engineering und Consulting. Wir streben nach mehr, nach einer Echten wirtschaftlichen Partnerschaft mit Deutschland. Das betone ich insbesondere, weil Deutschland in der letzten Zeit eine neue Strategie für Afrika, basierend auf das seit 2011 wachsende Interesse, ankündigte und Budgets, um seine Visionen zu realisieren, zusammenstellte. Denn es gibt viele Projekte, vor allem im Bereich der Weiterbildung der Landwirte und der Einführung der Mechanisierung und Technologie auf dem Schwarze Kontinent.

Lesen Sie das komplette Interview in ARAB FORUM 2/2014


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